26 November 2014

- Über die Mysterien der Akupunktur -

Ohja, das gibt es tatsächlich und zwar sind das immer wiederkehrende Aussagen, die wir TCM-Therapeuten und Akupunkteure in der täglichen Praxis hören. Und zwei von diesen möchte ich heute gerne vorstellen.
Bevor ich einen neuen Patienten behandle, frage ich immer auch, ob er/sie bereits schon Erfahrung mit TCM und Akupunktur gemacht hat. Manchmal wird geantwortet "Ja, ich habe bereits Akupunktur bekommen und es hat nicht funktioniert." Eine großartige Gelegenheit nachzufragen, warum "es" nicht funktioniert hat und was möglicherweise schief gelaufen ist. Oft antworten diejenigen "Naja, es waren ja nur 1 oder 2 Behandlungen". Und wir alle wissen, das ist oft nicht genug, um einen signifikanten Unterschied festzustellen. Es lohnt sich von daher immer, zu erklären, wie lange die Problematik schon besteht und dass eine Behandlung auch Zeit braucht - und das va. bei Patienten, die bereits vorher schon "alles andere" ausgetestet haben.
Eine andere sehr häufige Antwort ist "Ja, ich habe bereits Akupunktur bekommen und es tat sehr weh!" Diese Antwort ist eine der häufigsten, die ich von Patienten bekomme, die eine Behandlung bei einem Orthopäden hatten… Nichts gegen diese Berufsgruppe, aber diese Antwort habe ich schon so oft gehört... In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Person darüber aufzuklären, dass es weniger mit dem Schmerzniveau des Patienten zu tun hat, sondern vielmehr mit der Person, die die Akupunktur ausführt und mit den Nadeln, die benutzt werden. Viele Akupunkteure machen sich wenig Gedanken über die Nadeln, die sie benutzen und wie sie sie benutzen, so scheint. Auch Nadeln kann man individuell einsetzen, so wieder jeder Patient individuell ist - groß, klein, dünn, weniger dünn usw. - so auch die Akupunkturnadel. Dazu gehört selbstverständlich auch die Punkteauswahl.
Das Schöne an der Chinesischen Medizin mit all ihren Methoden ist, sie ist immer individuell, effektiv, schmerzarm und nebenwirkungsfrei, wenn sie von einer Person ausgeübt wird, die gut ausgebildet ist.


20 November 2014

mein neuer Artikel im Englischen RCHM Journal


Die Post war da - und darin mein neuer Artikel im Englischen RCHM Journal (Register of Chinese Herbal Medicine):


Long Dan Cao and Inflammation: Biochemical Properties, veröffentlicht in RCHM Journal (Register of Chinese Herbal Medicine) (UK), Autumn 2014 Vol 11 No 2: 43-46




17 November 2014

GOU QI ZI (枸杞子 - Lycii, Fructus)


Wussten Sie, dass die getrockneten Früchte der Chinesischen Wolfsbeere, oder auch Bochsdornfrucht genannt, mehr Eisen enthalten als die meisten hierzulande propagierten Nahrungsmittel, wie beispielsweise Spinat oder Sojabohnen?

Zum Beispiel haben Gou Qi Zi doppelt soviel Eisengehalt wie Sojabohnen. Aber nicht nur Eisen, sondern auch ein sehr hoher Gehalt an Zink, Kalium, Calcium und Vitamin C ist in den kleinen roten Früchten enthalten. In China benutzt man Gou Qi Zi zum Kochen und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei uns in Deutschland ist die Frucht in TCM-Apotheken, Asiamärkten und in Reformhäusern, dann unter dem Namen "Goji-Beere" erhältlich.

Die Natur hat uns vieles zu bieten… Es müssen also nicht immer Nahrungsergänzungmittel sein. Und denken Sie immer daran, dass ein gesunder Körper mit ausreichend Mineralstoffen (z.B. Calcium, Magnesium) und Spurenelementen (z.B. Eisen, Jod, Zink) versorgt wird, wenn wir uns abwechslungsreich und ausgewogen ernähren.

Foto: Sabine Schmitz

12 November 2014

BUDDHA'S HAND - Fo Shou (佛手, Citri Sarcodactylis, Fructus)


Fo Shou wird auch gerne als Buddha's Hand bezeichnet, da ihre außergewöhnliche Form mit vielen Fingern und ihrer gelben Farbe an eine Hand erinnern. Vielleicht ist das auf dem Foto erkennbar… Da die Form und Farbe durch die Natur hervorgebracht wurden, sagt man traditionell, dass sie die Hand Buddhas symbolisieren. 

Wer die Früchte schon einmal in Natur gesehen hat, der weiß, dass einen angenehmen Duft haben und leicht bitter und süß schmecken. Ich selber habe die Früchte in China des öfteren geschenkt bekommen und kann nur bestätigen, dass sie sehr lecker schmecken. Wahrscheinlich würden die Früchte in hiesigen Gefilden kaum wachsen, da sie sehr anspruchsvoll von den Wachstumsbedingungen her sind. Die Früchte werden im Herbst geerntet und dann schneidet man sie in dünne Scheiben und trocknet sie an der Sonne.

Von der Temperatur her warm, vom her Geschmack scharf, bitter und sauer wirken sie laut TCM auf die Funktionskreise von Leber, Lunge, Magen und Milz. Fo Shou hat zudem eine absenkende und regulierende Wirkung, welche man sich gerne bei Schmerzen im Oberbauch, bei Magenschmerzen oder Druckgefühl in der Brust und Bauchbereich zu Nutze macht. Fo Shou bewegt (zerstreut) das qi und lindert so die Symptome. Andere Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Appetitverlust, Aufstoßen oder Erbrechen werden durch diese Eigenschaften ebenso gebessert. 

Da es laut TCM die "Mitte" harmonisiert, kann Fo Shou also im Großen und Ganzen bei einer Vielzahl an Symptomen im Oberbauch, Brustbereich und des Verdauungstraktes angewendet werden. Ein weiterer Vorteil - die Frucht schmeckt wirklich sehr gut und ist einfach von der Handhabe.

Foto: Sabine Schmitz

07 November 2014

Chinesische Kräutermedizin - Frische Kräuter als Dekokt, ein Granulat oder Tabletten?


Wie man dem Titel bereits entnehmen kann, bietet die Chinesische Kräutermedizin eine Variation an Anwendungsformen. Zur inneren Anwendung gibt es als Dareichungsformen das Dekokt, das Granulat oder auch Tabletten. 

Manche TCM-Ärzte verschreiben bevorzugt Granulate, sehr oft sehe ich das bei Englischen Kollegen, aber auch von Deutschen Kollegen höre ich das manchmal. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es für den Patienten leichter bzw. schneller handhabbar ist. Granulate sind vorgekochte und eingedampfte Chin. Kräuter, die der Patient dann zu Hause mit heißem Wasser aufgießt und auflöst. Ich selber (und die meisten meiner Lehrer) bevorzuge die klassische Anwendung - die Kräuter als Abkochung (Dekokt). Ein Dekokt wird in der Wirkung immer stärker sein und lässt sich meines Erachtens präziser im therapeutischen Einsatz handhaben. Patienten kochen Dekokte zu Hause selbst und auch das ist nicht schwer, dauert nur etwas länger als das Granulat. Tabletten sind meines Erachtens eine Notlösung, da am wenigsten effektiv. Ich setze Tabletten in der Praxis lediglich bei Patienten ein, die auf Reisen sind oder durch zb. Übelkeit nicht in der Lage sind, frische Kräuter zu trinken - das kommt zum Beispiel in der Schwangerschaft vor. Ein anderer Bereich für die Anwendung von Tabletten in meiner Praxis ist "Heuschnupfen". Hier habe ich sehr gute Erfahrung mit Tabletten gemacht, weil der Patient die Tabletten im Fall der Fälle immer bei sich hat und die Einnahme dann bei Bedarf flexibel und zügig gestalten kann.

Auch wenn sich hier die Geister schieden, Fazit nach meiner Idee ist: In vielen Bereichen der TCM werden frische Kräuter als Dekokte bevorzugt - va. aber auf jeden Fall im dermatologischen und im gynäkologischen Bereich. Weitere Fragen hierzu beantworte ich sehr gerne.

Foto: Sabine Schmitz

05 November 2014

KÜRBIS


Der Kürbis - nicht nur im Herbst gerne als Dekoration genutzt, sondern auch als hilfreiches Nahrungsmittel unter Gesichtspunkten der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt.

Kalt von der thermischen Eigenschaft her, süß und leicht bitter vom Geschmack, hilft er, Wasseransammlungen im Körper (Oedeme) zu lindern und hilft ebenso bei Ekzemen und Dysenterien (Durchfallerkrankungen). Außerdem kann der Kürbis den Blutzuckerspiegel balancieren/regulieren und die Bauchspeicheldrüse unterstützen - beides Eigenschaften, die bei Diabetes und Unterzuckerungen (Hypoglykämie) hilfreich sind. Im Rahmen der Ausleitung von überflüssigen Wasseransammlungen im Körper kann er weiters Schleim aus der Lunge, den Bronchien und dem Rachen ausleiten. Wenn man den Kürbis kocht, dann ist er hilfreich bei der Ausscheidung diverser Darmparasiten - aber nicht ganz so effektiv wie Kürbissamen, welche bei Parasiten, Würmer im speziellen etwas effektiver wirken.

Testen Sie doch einmal Kürbis als Suppe. Kann man sehr gut mit Kartoffeln, Karotten, Ingwer und Gou Qi Zi mischen, wobei Ingwer und Gou Qi Zi vorher in Honig karamellisiert werden können. Ich selber finde diese Kombi sehr lecker, versuchen Sie es doch auch einmal!

Foto: Sabine Schmitz