29 Oktober 2014

Zitrusfrüchte während der kalten Jahreszeit - ist das empfehlenswert?


Ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen, Sie haben Orangen oder Mandarinen im Winter gegessen und auf einmal war Ihnen kalt? Falls ja, dann lesen Sie gerne hier, warum das so ist und warum Zitrusfrüchte nicht unbedingt empfehlenswert sind, wenn es draußen kalt ist.


Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen, Mandarinen und Grapefruits sind laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) von ihrer energetischen Wirkung stark kühlend und sauer vom Geschmack. In heißen klimatischen Gefilden oder bei uns im Hochsommer mag das angebracht sein, denn bei Hitze können diese Früchte gut kühlen. Und durch ihren sauren Geschmack, sorgen sie dafür, dass Körperflüssigkeiten "zurückgehalten" werden - man schwitzt also weniger. In unseren Breitengraden hingegen ist es im Herbst und Winter doch recht kalt und diese kühlende Eigenschaft ist eher konträr zu der Wirkung, die wir laut TCM dann eigentlich brauchen, nämlich wärmen. Mal davon abgesehen, wenn man zu saisonaler und regionaler Ernährung rät und überlegt, woher diese Früchte eigentlich kommen. 

Schützen und pflegen Sie Ihr "qi" in der kalten Jahreszeit am besten mit warmen Suppen, regionalen Wintergemüsen und saisonalen Obstsorten wie Birnen, Quitten etc. Ein Bogen um die zitrusbestückte Obsttheke im Winter kann sich lohnend auf Ihre Gesundheit und Ihr Immunsystem auswirken.

Foto: Sabine Schmitz

22 Oktober 2014

Saisonale Produkte des Herbstes - die KAROTTE


Merkmale aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Die Karotte, von neutraler Temperatur und süßem Geschmack, ist laut TCM gut für Lunge und Milz. Das bedeutet, sie kann zum Beispiel Husten lindern, insbesondere Husten, der mit Fieber oder entzündlichen Prozessen und zähem Schleim in den Atemwegen einhergeht. Sie hilft dem Funktionskreis Milz, indem sie die Aufnahme von Nährstoffen durch den Dünndarm verbessert. Und das wird wiederum häufig bei Blähungen und weichen, ungeformten Stühlen bin hin zu Durchfall eingesetzt. Sie verbessert die Leberfunktion und hilft, durch ihre nährende Wirkung die Sicht zu verbessern. Eine verminderte Nachtsicht kann somit verbessert werden und trockene, übermüdete Augen können befeuchtet werden, was in der heutigen Zeit bei vieler Bildschirmarbeit leider zu oft vorkommt.

Reich an Anti-Oxidantien wie Beta-Carotin/Vitamin A unterstützt die Karotte die Haut und wirkt Entzündungsprozessen entgegen. Aus diesem Grunde ist die Karotte auch sehr nützlich bei Hautverletzungen, Entzündungen im Verdauungstrakt oder auch bei Harnwegsinfektionen.

Die Anwendungsgebiete bzw. Merkmale der Karotte laut TCM sind sehr vielfältig. Diese Beschreibung stellt lediglich einen kleinen Ausschnitt dessen dar. Bitte seien sie aber vorsichtig mit Karottensaft. Trinken sie nicht mehr als 4 Tassen am Tag, da der Saft sehr süß ist und bei Überkonsum zu einer verminderten Nierenfunktion (laut TCM) führen kann, was sich dann später in Haarverlust zeigen kann.

Foto: Sabine Schmitz

20 Oktober 2014

Akupunktur hilft nicht nur uns Menschen!


Interessanterweise waren Pferde mit die ersten Tiere, die im antiken China mit Akupunktur behandelt wurden. Pferde waren damals sehr nützlich, wahrscheinlich weil sie sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Kriegsführung eingesetzt wurden. Um so wichtiger war es, dass sie gesund und dementsprechend einsetzbar waren. Dieses Diagramm von ca. 1399 zeigt die von den alten Chinesen für Pferde eingesetzten Akupunkturpunkte, ca. 173 Punkte insgesamt. 


Pferde "glauben" nicht an Akupunktur, so wie der Mensch oft von sich behauptet. Und das ist ein ziemlich überzeugender Beweis, wie ich finde, dass die Ergebnisse der Akupunktur mehr als nur ein Placebo-Effekt sind.


15 Oktober 2014

JI GUAN HUA (Qing Xiang Zi), der Chinesische Hahnenkamm


Eben noch in meiner Blumenvase und bald schon im Kopftopf im Chinesischen Dekokt. Ji Guan Hua (Celosiae, Floss) heißt diese schöne Blume, in Deutsch: der Chinesische Hahnenkamm. Die Blume blüht in leuchtend orange, rot bis hin zu violett oder purpurfarben. Die heimische Variation der Blume vom Blumengeschäft um die Ecke, welche bei mir auf dem Schreibtisch steht, ist orange. Aber wussten Sie auch, dass diese Blume als Heilpflanze sehr bekannt ist? In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet man die Samen, Blüten und Blätter der Pflanze. So kann man diese schöne Blume von Dekoration zur medizinischen Heilpflanze umfunktionieren. 

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Eigenschaften: Die Blume ist energetisch kühl, trocknend und wirkt adstringierend (zusammenziehend, zurückhaltend). Ihr werden antibakterielle, Hitze klärende und blutstillende Eigenschaften zugeschrieben. Durch diese Eigenschaften ist sie in der Lage, Blutungen zu stoppen, das "Blut zu kühlen" und alle Typen von "Körperausflüssen" zu lindern. Sie wird daher sehr oft bei Hautkrankheiten, Durchfall, Dysenterien, Urininkontinenz, Hämorrhagien (Blutungen) aller Art, Hämorrhoiden und Geschwüren eingesetzt. Meist wird sie in Kombination mit anderen Kräutern eingesetzt, kann aber auch durchaus als Einzelkraut verwendet werden.

Hinweis wie immer: Komplette bzw. weiterführende Beschreibungen des jeweiligen Krautes sind in den versch. "Materia Medica" für Chinesische Kräuter zu finden. Die Infos/Beschreibungen stellen lediglich eine Einleitung bzw. Kurzinformation dar.

Foto: Sabine Schmitz

08 Oktober 2014

Essen Sie saisonal und regional


Auch im Herbst haben wir eine reichliche Auswahl an Obst und Gemüse. Jetzt ist zum Beispiel Saison für Äpfel, Birnen, Quitten, Kohlgemüse, Schwarzwurzeln, Feld- und Endiviensalat. Letztens habe ich mal wieder einige schöne Fotos auf einem Obst- und Gemüsemarkt machen können und werde mir im Laufe der Zeit, einige Gemüsesorten laut TCM "vornehmen" und die Infos natürlich an dieser Stelle teilen.

Obst und Gemüse, das saisongerecht und regional geerntet wird, versorgt uns mit vielen Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. 

Aber zunächst einmal ein Überblick an Obst und Gemüse, welches genau bei uns Oktober wächst?

Obst: Aprikosen, Birnen, Quitten

Gemüse: Blattspinat, Blumenkohl, Brechbohnen, Brokkoli, Buschbohnen, Champignons, Chicoree, Chinakohl, Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Fenchel, Friséesalat, Grünkohl, Kartoffeln, Knollensellerie, Kohlrabi, Kürbis, Lauch, Mangold, Möhren, Rosenkohl, Rotkohl, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Stangenbohnen, Stangensellerie, Tomaten, Weißkohl, Wirsing, Zucchini, Zwiebeln

(Quelle der Übersicht: Saisonkalender für Obst und Gemüse, CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH)

Foto: Sabine Schmitz

06 Oktober 2014

Chinesische Kräuter


Oft werde ich gefragt, ob Chinesische Kräuter gut schmecken oder riechen? 

Ich denke, es hängt wohl immer vom Empfinden der einzelnen Person ab. Sicherlich schmecken und riechen Chinesische Kräuter nicht sonderlich gut, aber auch nicht sonderlich schlecht... Aus der Praxis her kann ich sagen, dass man sich in aller Regel sehr schnell an deren Geschmack und Geruch gewöhnt. Glauben Sie mir.

Foto: Sabine Schmitz, Hangzhou, China

02 Oktober 2014

MUSIK


Gestern war "Weltmusiktag". Der Weltmusiktag ist ein Tag, der international der Musik gewidmet ist.

Auch das Chinesische Denken befasste sich schon sehr früh intensiv mit Musik. Besonders die Daositen maßen der Energie der Musik eine tiefgreifende Wirkung bei. Rituelle Musik und Hofmusik spielten eine große Rolle in den alten Chinesischen Dynastien.

In antiken Texten der Daoisten und auch der Konfuzianer, in denen es um das Thema Musik geht, wird immer wieder darauf hingewiesen, dass eine enge Verbindung zwischen dem Zustand einer Gesellschaft und ihrer Musik besteht. (Thomas Cleary, Die Drei Schätze des Dao, S. 67)

Beim Lesen stellte ich mir selbst die Frage, nun, was sagt die heutige Musik über unsere Gesellschaft aus? Wo fast alles nur noch auf Kommerzialisierung der Musik, weniger der Individualisierung ausgerichtet ist. Das Können und eigene Ideen sind weniger gefragt, als viel mehr Konsumtauglichkeit, Äußerlichkeiten und Marketing eine übergeordnete Rolle spielen. Mal abgesehen von sinnfreien Texten und einfallslosen Melodien… Was bin ich froh, dass ich in einer Zeit aufgewachsen bin, in der es noch keinen musikalischen "Einheitsbrei" gab : )


Foto: Ming dynasty edition of Pipa Ji 琵琶記 (The Story of the Lute),
Li Zhuowu Ping Ben Pipa Ji 李卓吾評本琵琶記 (Li Zhuowu Critizes Pipa Ji), dated 1573—1619.