24 Juni 2013

樂 (yuè) - MUSIK und ihr Bezug zur TCM --- Teil II


Ausgehend davon, dass das Chinesische Schriftzeichen 藥 Yao (pinyin: yào) aus zwei Teilen besteht (siehe Teil I) und der untere Teil 樂 (pinyin: ausgesprochen yuè oder lè) wörtlich übersetzt MUSIK, FREUDE oder GLÜCK bedeutet, könnte man vielleicht meinen, dass nur fröhliche Musik Freude bringt… Hier scheiden sich die Geister, da die Geschmäcker sehr unterschiedlich sind und das zum Glück. 

Auch Musik, die langsam, getragen und vielleicht auf den ersten Eindruck traurig klingt, kann Freude, Zufriedenheit und "Wohlergehen" bringen. Hier geht es also vielmehr um das künstlerische Konzept bzw. um die Anordnung der Musiktöne eines Musikstückes und es scheint von daher sinnvoll, den Zusammenhang von Musik, Mensch und Körper nicht nur oberflächlich zu betrachten. Werden bestimmte Voraussetzungen erfüllt, so heisst es, kann jedes Musikstück in der Lage sein, den Körper physisch dahingehend zu beeinflussen, die Gesundheit zu verbessern.

Das Konzept der "HEILUNG DURCH MUSIK" ist Jahrtausende alt und wurde das erste mal im "Huáng Dì Nèi Jīng" ("Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin") erwähnt, welches der Legende nach schon über 2500 Jahre vor unserer Zeitrechnung entstand und von Kaiser Huáng Di und seinem Ratgeber geschrieben wurde. So wurde bereits in der Chinesischen Antike wurde über die Korrespondenz der fünf Musiknoten (do, re, mi, sol und la) und ihrer heilenden Wirkung geschrieben. 

Laut der 5-Elemente Lehre der Chinesischen Medizin wurden die fünf Musiknoten genau wie zum Beispiel Jahreszeiten, Emotionen, Sinnesorgane, Geschmäcker und Farben jeweils einem inneren Organ zugeordnet. Das heisst also, zu einer musikalischen Note gibt es ein ihr zugehöriges inneres Organ. 

Basierend auf den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser wurde im Altertum eine vollständige Theorie herausgearbeitet, welche folgendes besagt: Leber entspricht Holz, Feuer entspricht dem Herzen, die Erde entspricht der Milz, Metall entspricht der Lunge und Wasser entspricht den Nieren. Ebenso wurden den Elementen und Organen folgende Musiknoten zugeordnet: "sol" hilft der Energie des Herzens, "mi" hilft der Leber, "do" hilft der Milz, "re" unterstützt die Lunge, und "la" unterstützt die Nieren.

Nach der alten 5-Elemente Theorie bilden die fünf Elemente alle Dinge im Universum einschließlich unseres menschlichen Körpers. Wenn der menschliche Körper Krankheitssymptome entwickelt, bedeutet das laut TCM, dass die fünf Elemente ihr Gleichgewicht im menschlichen Körper verloren haben. 

Es heisst, dass Klang oder ein Ton als physikalisches Feld (Magnetfeld) existiert und somit auch aus den fünf Elementen hervorgebracht wird. Wenn also die fünf Musiknoten aus verschiedenen Stoffen bestehen und damit die Musik selbst auch, dann kann sie theoretisch auch eine heilende Wirkung auf die verschiedenen inneren Organe in unserem Körper haben. 

Praktisch heisst das also und so wird es auch oft im Zusammenhang von Musik und Therapie erwähnt: Hat die Milz Probleme, bedeutet dies, das Element der Erde ist im Ungleichgewicht und man sollte durch das Hören von Musik, die hauptsächlich von "do" zusammengesetzt ist, behandelt werden. Wie bereits oben erwähnt, korrespondiert die Note "do" mit dem Element Erde und dem inneren Organ Milz. Für das Organ im 5-Elemente Zyklus Leber sollte dann also der Ton "mi" eingesetzt werden, für das Herz "sol", für die Lunge "re" und für die Nieren "la".

Mehr dazu folgt bald.

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